Wir haben uns in den letzten Jahren viel zu intensiv um den Erhalt und die Schaffung von Denkmälern gekümmert und viel zu wenig um die Denkstätten unserer Stadt: Unsere Schulen. Es hätte niemals so weit kommen dürfen, dass Kinder in unserer Stadt aufgrund des desolaten baulichen Zustands einiger unserer Schulen körperlichen Gefahren ausgesetzt werden, wie z.B. bei der Heinrich-Kielhorn-Schule. Kinder brauchen eine Lobby und sollten einen Bürgermeister haben, der sich für sie und ihr Recht auf Sicherheit und Bildung einsetzt. Daher werde ich mich auch dafür einsetzen, dass unsere Schulgebäude auf der Prioritätenliste unserer Stadt ihren Platz finden, der ihnen zusteht, nämlich ganz oben.
Als Vater eines Schulkindes, kenne ich zudem auch die familiären Herausforderungen junger Familien in Marl: Ich musste selbst mit meiner Frau die Erfahrung machen, wie es ist, in Marl keinen Kita-Platz zu bekommen. Aktuell teilen ca. 450 Eltern in Marl das gleiche Schicksal.
Wir müssen ein ausreichendes und gutes Kita-Angebot schaffen und für sichere,funktions- und zukunftsfähige Schulen sorgen.
Ich will mich an vorderster Front dafür einsetzen, dass wir unseren Kindern zukünftig die dringend benötigten und vor allem die besten Startchancen bieten können.
Die Sicherheit und Ordnung hat in unserer Stadt in den letzten Jahren stark nachgelassen: Die Zahl wilder Müllkippen nimmt zu und nicht überall fühlen sich die Menschen in Marl sicher.
Soziale Brennpunkte und die Zunahme von Gewalt im öffentlichen Raum sind auch in Marl ein Thema.
Ich werde mich dafür einsetzen, den öffentlichen Raum sicherer und sauberer zu gestalten. Ich möchte die Präsenz der Ordnungskräfte in den Brennpunkten erhöhen, um das Sicherheitsempfinden unserer Bürgerinnen und Bürger zu stärken und dadurch die Lebensqualität in unserer Stadt zu verbessern.
Die Finanzlage unserer Stadt stellt uns vor erhebliche Herausforderungen. Sicher sind auch viele andere Kommunen in Deutschland mit einer schwierigen Haushaltslage konfrontiert. Marl ragt hier jedoch heraus: Mit einer geplanten Neuverschuldung von 230 Mio. Euro im Jahr 2024 ist unsere Stadt das Sorgenkind im Kreis Recklinghausen. Diese massive Verschuldung wird nicht nur die Handlungsspielräume der aktuellen Generation einschränken, sondern auch zukünftige Generationen belasten . Auch mir ist bewusst, dass die personellen und finanziellen Ressourcen begrenzt sind. Ich möchte aber eine neue Prioritätensetzung der Aufgaben.
Politische Entscheidungen müssen daher umfassend auf ihre Nachhaltigkeit geprüft werden. Dies gilt nicht nur in ökologischer Hinsicht, sondern auch im Hinblick auf die finanzielle Tragfähigkeit und das soziale Miteinander. Eine Politik, die kurzfristige Erfolge durch ideologische Prestigeprojekte erkauft, dabei jedoch die langfristigen Folgen für die Stadt und ihre Bewohner ignoriert, wird es mit mir nicht geben. Wir müssen sicherstellen, dass jede Investition, die wir tätigen, sowohl den aktuellen Bedürfnissen gerecht wird als auch den kommenden Generationen zu Gute kommt.
Ein besonders drastisches Beispiel für finanzielle Fehlplanungen in Marl ist die Rathaussanierung, die finanziell völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Was ursprünglich als notwendige Modernisierung für 39 Mio. € geplant war, hat sich zu einem finanziellen Desaster mit aktuellen Kosten von 135 Mio. € entwickelt. Hier kann man erkennen, wie wichtig es ist, sich als Bürgermeister auch intensiv in die Verwaltungsarbeit einzubringen und beispielsweise auch als Bürgermeister selbst an den Baubesprechungen zu dem größtem Infrastruktur-Projekt der Marler Stadtgeschichte teilzunehmen. Als Bürgermeister der Stadt Marl werde ich die Rathaussanierung daher zu dem machen, was sie bis jetzt noch immer noch nicht ist: Chefsache!
Diese ausufernden Kosten werden unsere Haushaltslage auf Jahrzehnte belasten. Solche Projekte dürfen sich in Zukunft nicht wiederholen. Wir müssen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und sicherstellen, dass öffentliche Gelder verantwortungsvoll und zum Wohle aller eingesetzt werden.